Mit Umsicht und Ausdauer „Gesunde Küche“ umgesetzt.

„Jugendliche sind eine der gesündesten Bevölkerungsgruppen, eine ausgewogene Ernährung hat in der persönlichen Wahrnehmung aber oftmals nicht oberste Priorität. Dabei ist diese so wichtig, weil man damit möglichen Beschwerden vorbeugen kann, da sich ein ungesunder Lebensstil häufig erst später im Laufe des Lebens bemerkbar macht,“ unterstreicht Gesundheitsreferentin Beate Prettner im Rahmen der „Gesunde Küche“ Auszeichnung in der Fachberufsschule Völkermarkt. „Schulleiterin Waltraud Groß und das Küchenteam um Küchenleiterin Ottilie Kummer haben hier mit viel Umsicht, Konsequenz und Nachhaltigkeit die „Gesunde Küche“-Initiative in die Schule gebracht. Darüber hinaus mussten Sie bei den SchülerInnen viel Sensibilisierungs- und Bewusstseinsarbeit leisten, die sich langfristig bezahlt gemacht hat. Nicht nur in der Küche, sondern auch in der Kantine wird auf ein ausgewogenes, gesundes Angebot geachtet,“ hebt Prettner hervor.

Im Internat der FBS Völkermarkt sind Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren untergebracht. In diesem Alter stellt eine „Gesunde Küche“ generell eine Herausforderung dar, da das Thema Selbstbestimmung und Mitbestimmung sehr präsent bei Jugendlichen ist. Jugendliche leben im Hier und Jetzt, gesundes Essen dient in diesem Lebensabschnitt eher dem Mittel zum Zweck, zum Beispiel um fit zu bleiben und stellt kein Grundbedürfnis dar. Dies spiegelt sich auch im Essverhalten wieder – viel Fleisch und auch Fast Food werden konsumiert.

Nach der Menüumstellung gab es anfangs von Seiten der SchülerInnen Widerstand, aber nach und nach konnte hier Überzeugungsarbeit geleistet werden. Täglich werden nun 100 „Gesunde Küche“-Menüs ausgekocht. Auch in der Schulkantine wird die „Gesunde Schuljause“ Initiative umgesetzt. Alle Beteiligten arbeiten konsequent daran, dass die erreichten Erfolge Früchte tragen, denn alle 10 Wochen kommen neue Jugendliche ins Internat, die von Neuem von einer gesunden Küche überzeugt werden wollen. „An diesem Beispiel zeigt sich, mit einer alleinigen Umstellung des Speiseplans ist es nicht getan. Ein jeder muss mit Überzeugung hinter dem Projekt stehen. Das engagierte Schulteam beweist, was alles möglich ist,“ zeigt sich LHStv.in Beate Prettner erfreut.

Seit 2014 wird die „Gesunde Küche“-Initiative in Kärnten umgesetzt, aktuell sind 62 Gemeinschaftsverpflegungsbetriebe Teil der Initiative – zwei Seniorenheimküchen, sechs Schulküchen, sechs Kantinen, vier Sozialeinrichtungen und 40 Kindergartenküchen. 36 Betriebe wurden bereits mit dem Gütesiegel „Gesunde Küche“ ausgezeichnet und setzen die Richtlinien einer gesunden und ausgewogenen Verpflegung um. Insgesamt werden täglich rund 7.550 Gesunde Küche Mittagessen in Kindergärten, Schulen, Heimen und Kantinen in Kärnten ausgegeben. Pro Jahr sind das rund 1,7 Millionen Mittagessen.