Tag der gesunden Ernährung

Übergewicht ist eines der häufigsten Gesundheitsprobleme in Österreich und betrifft alle Altersklassen. Der Tag der gesunden Ernährung soll mithelfen, die Bevölkerung für die richtige und gesunde Ernährung zu sensibilisieren. Das Land Kärnten versucht mit unterschiedlichsten Programmen und Maßnahmen quasi jeden Tag auf gesunde Ernährung aufmerksam zu machen. Denn richtiges Essverhalten wird bereits in jungen Jahren erlernt. „Leider ist es ja meistens so: Wenn man als Erwachsener seine Ernährung umstellt, gehen dem meistens eine Erkrankung oder alarmierende Laborwerte voraus“, sagte Prettner.

Tatsächlich steht der heurige Tag der gesunden Ernährung unter dem Motto „Auswertung und Interpretation von Laborwerten“. Dazu sagte die leitende Diätologin im Klinikum Klagenfurt, Caroline Burgstaller: „Übergewicht und Adipositas greifen massiv um sich. Es kommen immer mehr Betroffene mit alarmierenden diagnostizierten Laborwerten ins Krankenhaus – es geht vor allem um die Werte Zucker, Cholesterin und Triglycerine. Die häufigste Folgeerkrankung falscher Ernährung ist Diabetes mellitus. In Österreich sind bereits 800.000 Menschen betroffen. Prognostiziert werden bis 2045 mehr als 1 Million Diabetes-mellitus-Erkrankte“, sagte Burgstaller. Ihr Appell: „Wir haben Handlungsbedarf im externen Bereich. Es müssten im niedergelassenen Sektor Therapien möglich sein, die von den Kassen finanziert werden. Das könnte viele Akutfälle, die dann langfristig stationär behandelt werden müssen, verhindern. Doch das gibt es in Österreich leider nicht.“

Wie Landesrätin Prettner informierte, seien in Österreich „aktuell bereits etwas mehr als die Hälfte der Erwachsenen und rund ein Viertel der Kinder und Jugendlichen übergewichtig. Männer sind in allen Altersgruppen häufiger betroffen und die Häufigkeit steigt mit dem Alter stark an. Konkret leben in Österreich 41 Prozent der Männer mit Übergewicht, zudem 18 Prozent mit Adipositas. Bei Frauen ist der Anteil etwas geringer mit 27 Prozent Übergewicht und 15 Prozent Adipositas.“

„Übergewicht belastet die betroffenen Menschen sehr oft auch mental – sie erleben Ausgrenzungen; vor allem aber kommt es zu zahlreichen physischen Folgeerkrankungen wie eben Diabetes, Herzerkrankungen, Gelenksschäden und damit eingeschränkter Lebensqualität. Daher setzen wir in Kärnten schon seit vielen Jahren auf Prävention, also auf sensibilisierende Maßnahmen“, sagte die Gesundheitsreferentin. Wie Ing.in Sabine Steiner, Diätologin in der Gesundheitsabteilung des Landes, erklärte, „machen wir auf die Bedeutung von richtiger Ernährung aufmerksam. Unsere Kleinsten lernen in den „Gesunden Schulen“ und „Gesunden Kinderbetreuungseinrichtungen“ bereits gesunde Lebensweisen und gesunde Essgewohnheiten über learning by doing kennen“, so Steiner. Sarah Pucker, Leiterin des Gesundheitslandes Kärnten, betonte: „Es handelt sich um so genannte Lebenskompetenzprogramme, die Kindern über mehrere Jahre hinweg gesunde Ernährung näherbringen.“

Zudem ist Kärnten im Jahr 2013 mit der „Gesunden Küchen“ einen großen Schritt weitergegangen: „Damit bringen wir gesunde Ernährung in die so genannte Gemeinschaftsverpflegung. Was meine ich damit? In Österreich essen mehr als zwei Millionen Menschen täglich außer Haus. Und es sind bereits mehr als 40 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner, die ihre tägliche Hauptmahlzeit außer Haus einnehmen: Ob kleine Kinder in der Krabbelstube und später im Kindergarten; Schüler in der Schulkantine oder im Hort; Erwachsene in Betriebsküchen; Senioren in Alten- oder Pflegeheimen; Mitarbeitende in Krankenhäusern – die Tendenz steigt“, sagte Gesundheitsreferentin Prettner. Über die Initiative „Gesunde Küche“ des Landes Kärnten werden daher gezielt Gemeinschaftsküchen ausgebildet. „Mittlerweile haben wir bereits 69 gesunde Gemeinschaftsküchen. Insgesamt bereiten diese täglich mehr als 9000 gesunde Mittagsmenüs zu. Pro Jahr sind das rund 2,9 Millionen Essensportionen. Das ist ein unglaublich wichtiger Beitrag für richtige Ernährung“, erklärte Prettner. Laut Sabine Steiner werden bis Sommer weitere fünf Betriebe das Gütesiegel erhalten. „Zudem befinden sich neun Betriebe gerade in der Einstiegsphase im Startprozess. Ziel ist es, auch diese erfolgreich zur Auszeichnung zu begleiten.“

Schon in wenigen Wochen wird das Land einen weiteren Schritt setzen – „wir starten das österreichweit erste Pilotprojekt, um auch Tagesmütter und Tagesväter in Sachen gesunde Ernährung zu schulen“, berichtete Prettner. Und Steiner führte aus: „Das Projekt wird seitens der Gesundheitsabteilung und dem Fonds Gesundes Österreich finanziert. Als Projektpartner fungieren die Abt. 5 UA Gesundheitsförderung und die Fachhochschule Feldkirchen, die das Pilotprojekt wissenschaftlich begleiten wird.“

Foto: Büro LR.in Prettner